Mehlherstellung

Getreideerfassung

Das Getreide beziehen wir von den Landwirten der Region, durch diesen engen Kontakt zum Erzeuger können wir einen direkten Einfluss auf die Sortenwahl nehmen. Gemeinsam mit den Landwirten wird schon durch eine standortgerechte Sortenwahl, speziellem Anbau und dem richtigen Erntezeitpunkt darauf geachtet eine gute Getreidequalität zu erzielen. Bei der Annahme wird von jeder Anlieferung eine Qualitätsbestimmung durchgeführt und ein Rückstellmuster zurückbehalten. Dabei untersuchen wir jede Partie nach Feuchtigkeit, Eiweißmenge und –qualität, sowie die Stärkebeschaffenheit (Fallzahl) im eigenen Labor. Weitere Untersuchungen werden an externe Labore vergeben.
Laborgeräte Nach der Vorreinigung, die das Getreide mittels Sieben von groben Verunreinigungen wie Staub, Steinen, Stroh, Spelzen, Sand usw. trennt, wird es je nach Sorte und Qualität in verschiedenen Silos eingelagert. Ist der Feuchtigkeitsgehalt zu hoch, wird es getrocknet, gekühlt oder belüftet, um eine gesunde Lagerung über das Jahr zu gewährleisten.
 

 

Mühlenreinigung

Aspirateur

Hier werden nochmals die restlichen, leichten Teilchen wie Staub, Stroh und Spelzen mit einem Luftstrom abgesaugt. Danach wird alles was größer als 5 mm und kleiner als 2 mm ist abgesiebt.

Steinausleser und Magnet

Schwere Teilchen wie z. B. kleine Steinchen, Glassplitter werden hier ausgelesen, sowie eventuelle Metallteile mit Magneten herausgezogen.

Trieur

Im Trieur werden alle Bestandteile ausgesondert die durch ihre Form ein anders Kippverhalten als das Getreide haben, z. B. Unkrautsamen, Bruchkorn, usw.

Scheuer- und Bürstmaschine

Hier wird das Getreide schonend gescheuert und gebürstet um anhaftenden Schmutz und Staub, sowie lose Schalenteilchen zu entfernen. Das gründlich gereinigte Speisegetreide ist nun zur weiteren Verarbeitung bereit.

Netzen und Abstehen

Um die spröde, brüchige Schale besser vom Getreideinneren, dem Mehlkern trennen zu können, wird das Getreide „genetzt“, das heißt es wird in genau berechneter Dosierung Wasser zugegeben. Danach bleibt es für einige Stunden in den Abstehzellen bis die Schale elastisch wird und so bei der Vermahlung nicht splittert und zu viele Schalenteile ins Mehl gelangen.

Vermahlung

Walzenstühle

Die Vermahlung besteht aus vielen einzelnen „Passagen“, zu der jeweils ein Zerkleinerungs- und ein Trennvorgang gehört. Die Zerkleinerung erfolgt aus hygienischen und technischen Gründen nicht mehr mit „Mahlsteinen“ sondern in Walzenstühlen mittels präzise einstellbaren Stahlwalzen. Die zwei parallel liegenden Mahlwalzen sind je nach Passage mehr oder weniger tief geriffelt, bzw. fast glatt. Sie drehen sich gegeneinander und schneiden in ihrem Mahlspalt das Getreidekorn auf, brechen es, streifen den Mehlkörper von der Schale ab und zerkleinern ihn. Nach einer Schrotung, Auflösung oder Mahlung (so heißen die einzelnen Passagen) erhält man immer eine Mischung aus unterschiedlich großen Kornteilchen, die nun durch einen hygienischen Luftstrom zum

Plansichter

Transportiert wird. Der Plansichter ist wie ein hin- und herschwingender Kasten, in dem Siebe in verschiedenen Weiten die Kornteile nach Größe und Dichte sortieren . Das angefallene Mehl wird abgesiebt und alle größeren und mittlernen Kornteilchen wieder auf einen Walzenstuhl geführt und weiter zerkleinert, solange bis der Mehlkörper endgültig von der Schale (Kleie) getrennt ist. All diese Prozesse werden mit Hilfe moderner SPS-Steuerung permanent gesteuert und zentral überwacht.
 

Mischmaschinen

Hier werden die einzelnen Passagenmehle zu qualitativ hochwertigen Typenmehlen zusammengemischt. Diese Typen sind in der DIN –Norm 10355 verbindlich festgelegt. Sie geben den Mineralstoffgehalt des Mehles an. So enthält z. B. 100 g Mehl der Type 1050 etwa 1050 mg Mineralstoffe. Helle Mehle wie Type 405 und 550 entstehen aus dem Korninneren und enthalten somit mehr Stärke. Dunklere Mehle wie Type 812 und 1050 sind aufgrund ihres hohen Schalenanteils etwas reicher an Vitaminen, Mineral- und Ballaststoffen. Vollkornmehl oder Vollkornschrot enthalten alle Bestandteile des Getreidekorns und tragen keine Typenbezeichnung, da der Mineralstoffgehalt des ganzen Korns unterschiedlich ist. Da Mehl nicht gleich Mehl ist und die Type nur in sehr geringem Maße über das Backergebnis entscheidet, ist eine zielgerichtete Auswahl der einzelnen Weizensorten von entscheidender Bedeutung. Um Mehle mit gleichmäßig hoher Qualität in Bezug auf Proteingehalt, Kleber, Stärke- und Backeigenschaften herzustellen, nutzen wir daher den Kombinations- und Ergänzungseffekt der einzelnen Qualitätsklassen und Sorten. Nach einer letzten Qualitätskontrolle ist das Mehl bereit für seinen Verbraucher und wird zum Großteil lose im Tankwagen bzw. in Säcken an Bäckereien oder Gaststätten/Pizzerien geliefert. Selbstverständlich erhalten Sie unsere Mahlerzeugnisse in unsrem Mühlenladen auch in handelsüblichen Mengen von 1 – 40 Kg.